Mastic Scum

Veröffentlicht am 27. Februar 2023 um 08:23

"Mastic Scum" ist eine Brutal Death Metal / Grindcore Crossoverband aus Wien. Die Truppe wurde 1992 gegründet, stammt jedoch ursprünglich aus Salzburg. Die beiden Gründungsmitglieder und Brüder Harry Gandler (Gitarre) und MAN Gandler (Schlagzeug) leben mittlerweile in Wien, Sänger Markus „Maggo“ Wenzel der seit Herbst 2008 Mitglied der Band ist und der Neuzugang von 2020, Bassist Pati Jay, leben in Innsbruck. Vor 30 Jahren im Juni 1993 haben sie ihre Debut EP namens "EPHEMERAL CEREBRAL BUTCHERY" die 4 geladene Studiotracks enthielt bei “Rodel Records” veröffentlicht. Der Meilenstein für eine steile Karriere war gesetzt, doch ob die ehrgeizigen Musiker damals schon geahnt haben, dass sie 30 Jahre später immer noch das Metalvolk auf den Bühnen der ganzen Welt bespaßen und mitreißen werden? Nach einigen Mitgliederwechseln und 23 weiteren Veröffentlichungen auf CD, Vinyl und Tape. darunter die sechs Alben “Zero” (1999), “Scar” (2002), “Mind” (2005), “Dust” (2009), “CTRL” (2013), “Rage (LIVE AND RARE)” (2016) und “Icon” (2022) sowie auch eine DVD mit Bonusmateriel und einigen Split EPˋs mit “Fleshless”, “Blockheads”, “Senseless” und anderen… begeistern sie mehr als je zuvor. Wenn du mehr darüber wissen willst, geh einfach auf https://www.masticscum.com/releases/index.php . Ihr sechstes und aktuelles Album (“Icon”) schlug ein wie eine Bombe, ich habe dazu auf meiner Instagramseite bereits ein Review geschrieben und mir auch gleich das Metallbox Package von dem Album geholt. Das Konzept des vorletzten Albums “CTRL”  zeigte bereits eine futuristische Vision der technologischen Evolution und Entwicklung der Gesellschaft auf. Oder einfach die Notwendigkeit der Kontrolle und die Vorahnung des unvermeidlichen Zusammenbruchs dieses Systems. Ich persönlich glaube, dass "Mastic Scum" dieses Konzept mit ihrem letzten Album noch etwas mehr vervollständigen wollten. Tracks wie “Digital Dementia” oder “Cause & Effect” deuten auf alle Fälle darauf hin. Zum Stil der Band lässt sich sagen, dass sie in ihren Anfangszeiten mehr Wert auf rohen, technischen und groovendem Grindcore gelegt haben, aber das hat sich im Laufe der Jahre ständig etwas geändert und so flossen immer mehr Death und modernere Parts in Ihre Musik mit ein. Das wird wohl auch den verschiedenen, persönlichen Musikgeschmäckern der Musiker anzurechnen sein. Diese Entwicklung ist am stärksten zu hören, wenn man sich unter https://youtube.com/@masticscum ihre Videos vom ältesten bis zum neuesten, in einem Zug durch anschaut. Ein Tip von mir an euch, hört einfach ihre gesamten Veröffentlichungen von 1993 bis 2022 allesamt durch, nehmt mit was ihr kriegen könnt. Jedes einzelne Album der Band ist ein Stück österreichischer Metalgeschichte. Um noch eines ganz besonders hervorzuheben möchte ich euch das Album “Dust” nennen, denn ca. ein Jahr nach dieser Veröffentlichung wurde Mastic Scum für den “Austrian Music Award” nominiert. Merch und Musik der Band ist unter https://www.masticscum.com/shop/index.php erhältlich. So nun aber genug von den Fakten, ich habe der Band noch ein paar persönliche Fragen gestellt und hier sind die Antworten.


Mb: Wie seid ihr auf euren Namen gekommen? So wortwörtlich überstetzt kann man ihm keine wirkliche Bedeutung zuordnen. Aber vielleicht könnt ihr uns da ja mit einer kleinen Anekdote aufklären.

Harry: Hallo und danke fürs Interview. Lange, lange ists her… Ja genau das war unsere Absicht beim Bandnamen etwas eigenständiges zu haben. Wir hatten verschiedene Vorschläge von Wörtern und wollten einen Namen mit Scum haben und uns dann für Mastication… was für kauen, mahlen, eben grind steht… entschieden und dann Mastic Scum daraus gemacht. 

Mb: Was hat sich in den 30 Jahren, seit den Aufnahmen zu eurer Debut EP "Ephemeral Cerebral Butchery" ausser einiger Musikerwechsel in Sachen Songwriting bei euch verändert? Oder ist es immer noch das selbe wie damals? Spielen eure Einflüsse dabei noch eine Rolle?

Maggo: Napalm Death, Fear Factory oder auch Brutal Truth  sind nach wie vor große Einflüsse auf uns und werden es auch immer bleiben. Was das Songwriting betrifft, machen Harry und ich die ganzen Basics und mit MAN wird dann an den Feinheiten gefeilt. Die Lyrics machen ebenfalls Harry und ich. Wir ergänzen uns bei der Arbeit sehr gut, weil wir beide wissen, wie Mastic Scum klingen soll und was wir damit aussagen wollen.

Harry: Für mich persönlich hat sich all die Jahre nicht soviel verändert, Musik und Band macht mir immer noch genauso viel Spaß wie am Anfang, ich mache und vor allem höre Musik immer noch mit der selben Leidenschaft wie früher. Musik ist einfach etwas, was sich nicht wirklich erklären lässt und unglaublich viel Energie enthalten kann. Ich hole mir meine Einflüsse aus dem täglichen Leben und höre sehr viel verschiedene Musik, aber ich weiss genau, was auf ein Mastic Scum Album kommt und was nicht. 

 

Mb: Welcher Moment auf der Bühne oder so als Band ist euch am Meisten in Erinnerung geblieben?

Maggo: Da würde es jetzt sicher die ein oder andere schräge Geschichte zu erzählen geben aber ich glaube ich belass es vorerst mal bei Momenten auf der Bühne ha ha… es gab natürlich wirklich sehr viele coole Momente aber für mich einer der besten war das Konzert in Istanbul. Es war eine ganz eigene Stimmung in dem Club… fast schon etwas beängstigend als würde jeden Moment irgendwas passieren. Und als wir auf die Bühne kamen und anfingen zu spielen brach sprichwörtlich die Hölle los. Ich habe selten so verrückte Motherfuckers erlebt wie diese Türken. Egal ob Mann oder Frau, alles und jeder flog durch die Gegend! Sie sangen, jumpten und moshten sich mit uns durch jeden einzelnen unserer Songs. Die stickende Luft in dem Club schien zu brennen und diese wahnsinnige Energie konnte man in jeder Faser spüren. Nach dem Gig brachten uns mehrere Securitys sofort in den Backstage Bereich, den wir erst wieder verlassen durften, als sich die Stimmung wieder etwas beruhigt hatte. Sowas habe ich vorher noch nie erlebt. Vielen Dank Istanbul für diese großartige Erfahrung. 

 

Mb: Welchen Rat würdet ihr euren "Ichs" in der Gründungszeit geben, wenn ihr sie treffen könntet?

Maggo: Ich für meinen Teil würde meinen jungen ich dringendst anraten sich nach jeder Show so ein kleines Schild um den Hals zu hängen wo immer die aktuelle Adresse des Hotels drauf steht mit dem Hinweis dass es bei sicherer Abgabe dieser Person an der Hotel Rezeption einen Finderlohn gibt. 

Harry: Maggo macht Leute reich! Hahaha…  



 

Mb: Wenn man eure Alben so durch die Bank anhört, hat es immer wieder starke Änderungen der Stilrichtung gegeben. War das immer so geplant oder ist das einfach so passiert?

 

Maggo: Ich traue mich zu sagen, dass wir uns im Laufe der Jahre immer treu geblieben sind, was aber nicht gleichzeitig Stillstand bedeutet. Wir entwickeln uns als Band und Musiker immer weiter. Versuchen bei jedem Album noch einen drauf zu setzen, uns selbst zu pushen, um das beste rauszuholen, wobei wir aber nie unsere Wurzeln vergessen. 

Harry: Einiges ist geplant und einiges passiert einfach. Und genau das macht es für mich auch so spannend ein Album zu machen. Dass sich eine Band immer weiterentwickelt ist für mich etwas völlig natürliches, man sollte jedoch wissen wo die Grenzen sind und ich denke – wie Maggo schon erwähnt hat – dass wir unseren Wurzeln immer treu geblieben sind trotz Weiterentwicklung.    

 

Ja, die Wurzeln von "Mastic Scum" sind in ihrer Musik immer noch deutlich zu spüren und die daraus auswuchernden Triebe, machen einfach nur Spaß beim Zuhören. Hoffen wir, dass für die Jungs von Mastic Scum noch oft die Hölle in der Crowd losbricht. Ich bin auf alle Fälle dabei und Ihr?

 

In diesem Sinne

Der Baer 

Bewertung: 4.2 Sterne
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