Whipworm - Gozer

ir schreiben das Jahr 1984. Dan Aykroyd und Harold Ramis haben die Geschichte der Fantasy Komödie “Ghostbusters” geschrieben und verfilmt. Nach 38 Jahren am 07. 03. 2023 hat nun auch eine Zweimannmetalband, die erst als Soloprojekt von Travis Weinand angefangen hat, namens “Whipworm” sich daran getraut, diese Geschichte noch einmal von der dunklen, weniger witzigen Seite zu durchleuchten. Geschichten von Ivo Shandor der unheimliche Chirurg und Architekt, der eine Sekte mit tausenden Mitgliedern anführte, die den Dämon Gozer verehrte und auch Rituale vollführte um ihn wieder zu erwecken, bis zu den Versuchen von Zuul und Vinz den Dämon wieder in diese Welt zu holen. Diese Erzählungen, stellen das Fundament, auf das das Album “Gozer” aufbaut dar. Die sechs atmosphärisch sehr ausgereiften und lyrischen Tracks, leiten immer wieder sehr bedacht ausgewählte Samples aus dem Originalfilm der 80er ein. Bei meinen Recherchen habe ich herausgefunden, dass bei dem ausgeklügelten und sehr komplexen Projekt die meisten Aufgaben wie Gesang, Gitarren, Bass, Mixing, Mastering, Produktion, Technik und auch das Artwork, Weinand selbst übernommen hat. Für das noch fehlende Schlagzeug war wie bei den Vorgänger Produktionen den EP’s “Sworm”, “II”, und “In the Thrones” der Ex – “Cemetery” Drummer David Ferrara dann noch zuständig. Mit ihrem ersten Full-length Album, das sie mit einem “Faith No More” Cover beenden, haben sie die Erwartungen an ihre weiteren Veröffentlichungen, die hoffentlich auch kommen werden, sehr hoch gesteckt. Was mich am meisten mitgerissen hat, waren unter anderem die vielen Geschwindigkeits- und Stimmwechsel, sodass einem beim ersten Hören nie so recht klar war, was der nächste Riff bringt. Das wirkt am Anfang etwas chaotisch und unstrukturiert, aber man lernt schnell damit umzugehen und das, was die Künstler dabei bezwecken wollen, zu genießen. Ein sehr nostalgisches Stück, gemacht für jeden Fan des Klassikers aus den 80ern der die ganze Geschichte auch mal von der anderen Seite erfahren möchte. Eine Zeitreise, die ich von nun an gern öfter antreten werde und sehr genossen habe. Folgt auch ihr zusammen mit Travis Weinand und David Ferrara den Spuren von Ivo Shandor und seinem Gefolge.

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Winter's Breath - Stories Left Behind

“Stories left behind” von “Winter’s Breath” ein Album vollgepackt mit Geschichten, die es nicht wert sind erzählt zu werden? Ganz und gar nicht! Hier findest du Geschichten mit sehr viel Herz und Ehrlichkeit im atmosphärischen Gewand, beeinflusst vom symphonischen sowie auch vom Death Metal, des Künstlers BL, wie er sich selbst nennt. Was mir das zweisprachige Album aber vor allem vermittelt hat, ist die Schönheit der Vergänglichkeit. Denn wenn alles so bleiben würde wie es ist, könnte keiner von uns den Moment, in dem wir gerade verweilen, schätzen. Wem es jetzt aber nicht so auf die Botschaft, die uns BL in seinem Album vermitteln will, ankommt. Sondern der eher auf den musikalischen Aspekt Wert legt, der kommt bei dem Gustostückerl genauso auf seine Kosten. Der Allrounder, der in diesem Einmann-Projekt alle Instrumente selbst eingespielt hat, versetzt uns mit seinen düsteren Klampfenklängen, ja schon fast in einen meditativen Zustand. Wobei, ich zum Beispiel, mich nicht erwehren konnte, auch beim Text näher hinzuhören. Wenn man “Stories Left Behind” mit seinen Vorgängerprojekten vergleichen möchte, müsste ich sagen, dass sich nichts an seiner Musik verändert hat. Was sich aber doch verändert hat, ist sein Charakter beim Schreiben der Musik. Ich finde, dass man von Track zu Track die verschiedenen Emotionen, die er dabei in sich trug, sehr gut spüren kann. Wieder so ein klischeebehaftetes Atmospheric Black Metal Album? Das würde ich so in keinster Weise unterschreiben, aber wer nicht selbst hinhört, wird es auch nicht herausfinden.

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Asphagor - Pyrogenesis

Achtung Verbrennungsgefahr! Dieser Aufkleber gehört auf das neue Album der Tiroler Schwarzmetaller von „Asphagor“. Ich meine, dass sie das Spiel mit dem Höllenfeuer beherrschen, haben die fünf routinierten Vollblutmusiker schon mit ihren unzähligen Liveauftritten und ihren bisherigen Veröffentlichungen unter Beweis gestellt. Jedoch wird der ein oder andere, der die bisherigen Werke von „Asphagor“ kennt, vom neuen Album „Pyrogenesis“, das am 10. 03. 2023 erschienen ist, sehr überrascht sein. Ich will es jetzt keinen kompletten Stilbruch nennen, aber viele der von der Band gewohnten Rhythmen müssen neuen progressiven Riffs weichen, was einen frischen Wind und ein neues Klangerlebnis mit sich bringt. Weichere, sehr melodische Nuancen, die ab und an im Gitarrenspiel von Hybreos und M. Zanesco auftauchen, geben den sonst eher „skandinavischen“ Riffs einen fast schon atmosphärischen Touch. Jedoch bleibt der kalte Schauer, den Asphagor einem gerne über den Rücken laufen lassen, nicht aus. Woran sich auch nichts geändert hat, sind die Texte, die die fünf, so wie ich das verstanden habe, alle zusammen verfassen. Beim Anhören des Albums zieht einen der Gesang von Morgoth, wie die Gestalten auf dem von Renè Weilguni gestalteten Cover, näher ans Licht und man ignoriert, bei all der Schönheit dieser düsteren Weisen, die Gefahr darin zu verbrennen. Mit diesem Album haben die „Unterlandler“ von Asphagor ein Werk geschaffen, das noch lange in aller Munde und noch länger in aller Ohren sein wird.

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Pest Control - Don't Test The Pest

Der Lockdown hat auch gute Dinge hervorgebracht… z. B. den rohen Thrash  gepaart mit UK Hardcore voll auf die Zwölf von "Pest Control" einer Band aus Leeds in Großbritannien, der Geburtsstadt der Röntgentechnologie. Ein Erlebnis das die Hörer beider Genres zufriedenstellen wird und irgendwie praktisch, denn der ein oder andere wird nach dem Debüt “Don't Test The Pest”, um sicher zu gehen, dass er sich nicht das ganze Gehirn rausgebangt hat, ein Röntgengerät brauchen. Nach ihren vier bahnbrechenden Demos war das Ausmaß der Zerstörung, dass die Band mit dieser Platte hinterlassen würde jedoch absehbar. Leise und zurückhaltend zu sein, gehörten noch nie zu den vielen Stärken von den Gründungsmitgliedern Leah (Gesang), Joe (Gitarre) und Ben (Schlagzeug). Jack (Bass) kam nach ihrer ersten Demo namens "Demo 2020" dazu. Das Leben ist so kurz, dass man es jede Sekunde feiern muss.... Mit diesem Album und dem darauf befindlichen aufrüttelnden elf, genauso kurz wie knackigen, Tracks geht das auf alle Fälle schon mal sehr gut. Schnelle, harte Riffs die sich mit dem skrupellosen Gesang von Leah zu einem Molotov Cocktail vermischen, den ihr nur noch mit der Playtaste anzünden und die Hütte damit zum Brennen bringen müsst. Vielleicht nicht das gesündeste für Blutdruck Patienten wie mich, aber was ist heutzutage schon noch gesund? “Evil marches, Wide-eyed responses, Blazing in fury a nightmarish Frenzy. Wake! Wake in hell! Wake in hell!” poetische Ergüsse wie diesen, findet ihr viele auf dem unter Strom stehenden Album, das am 10. 02. 2023 erschienen ist. Tut es der Band gleich, einfach aufdrehen und voll abgehen.

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The Abbey - Words of Sin

Mit ihrem progressiven Doom Metal bewegt sich “The Abbey” auf den Spuren von Aleister Crowley. Inspiriert von esoterischen Organisationen und ihren Anschauungen, sowie den selbst praktizierten Ritualen weben sie mit dem Album “Words of Sin” ein Netz von rituellen Texten aus den dunkelsten Ecken ihrer Gedanken. Diese Texte umarmt eine mystische Klangkulisse, die einen teilweise an die psychedelischen Rhythmen der 70er erinnern, aber auch die härteren Riffs, wie wir es aus dem Doom Metal gewohnt sind, kommen auf dem Album nicht zu kurz. Das Debutalbum ist nach den drei Singleauskopplungen “A Thousand Dead Witches", "Widow's Will”, und “Starless” die vierte Erscheinung der Band, deren Entstehungszeit nicht ganz klar ist. Dass bei diesem Release aber Meister ihres Faches am Werk sind, wird bereits nach den ersten paar Takten klar. Das Coverart wurde vom in Portland / Oregon lebenden Alexander Reisfar gemalt und rundet das schöne, jedoch bedrohliche Werk der Finnen optisch noch perfekt ab.

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Kromheim - Journey to Divinity

Erinnert ihr euch noch an die drei todesmutigen Wikinger "Kronheim", von denen ich vor kurzer Zeit berichtet habe. JAAAAA! Es ist endlich soweit und nach der frostigen EP ist ihr brandheißes Album endlich da. Auch wenn die EP ein Soloprogramm war und sich nun die zwei Barbaren Duncan und Sot dazu gesellt haben, ist “Kromheim” seinem Stil treu geblieben. Kämpfe, Rache, Blutdurst und epische Geschichten über die Götter, all das findet ihr im Oldschoolgwand der 90er auch auf dem Debutalbum “Journey to Divinity”. Die Texte und Melodien die Mikolaj für dieses Album neu geschrieben hat unterscheiden sich zur vorigen Veröffentlichung, die das Material von den letzten 15 Jahren enthielt, aber schon ein kleinwenig. Die Musik ist immer noch sehr aggressiv und powergeladen, aber auch technisch um einiges ausgereifter und weniger kantig. Wie die melodisch sauber klingenden Parts im Song “1000 Lives", die einem das Gefühl geben, mit unseren Vorfahren an einem Tisch zu sitzen, Met zu trinken und Geschichten über das Leben der vergangenen Zeit zu lauschen... Ich hebe diesen Song bewusst hervor, da er meiner Meinung nach zwischen all den anderen kriegerischen Hymnen etwas melancholischer klingt und nicht wie die restlichen Tracks des Albums, mit voller Härte ehrfürchtig unsere Trommelfelle  erzittern lässt. Auch wenn es schwer ist auf dem Album einen Favoriten zu wählen, da jeder einzelne der 8 Tracks seine Vorzüge hat, ist mir "Final Arrow" vom ersten Durchhören an im Gedachtnis geblieben. Diese Härte und die düstere Stimmung in Verbindung mit den fließenden Melodien... An diesem Track stimmt einfach alles. Ich hab es euch schon mal gesagt und ich wiederhole mich gerne wieder. “Kromheim” ein Muss für jeden, der auf episch nostalgischen Wikingermetal steht!!! Das Ganze gibt es auf Bandcamp als digitales Album und in limitierter Auflage als CD unter https://kromheim.bandcamp.com/album/journey-to-divinity . 

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Hellripper- Warlock Grims & Withered Hags

“Warlock Grim & Withered Hags" ist der okkulte Titel des dritten  Full-length Albums von “Hellripper”. Ein Soloprojekt von James McBain aus dem schönen Aberdeen, einer Hafenstadt in Schottland. Aberdeen wird wegen ihrer prunkvollen Granitbauten, auch als “Granitstadt” bezeichnet. Und wie die Bauten in seinem Heimatort, ist auch seine Musik, genauso prunkvoll voll wie hart. Wie bei den meisten Black Metal Geschichten, geht es auch in den Texten von “Hellripper” um schwarze Magie, das Böse und den Tod. Die Melodien erinnern an gewisse nordische Bands der Neunziger, nur etwas schneller und geladener. Schöner und okkulter Black Metal mit einer Spur Thrash vermischt. Mit diesen thrash - und auch speedlastigen Einwürfen gibt einem James das Gefühl immer mehr zu wollen und ihm ewig zuhören zu können. Er nimmt das eintönige aus den Black Metal einfach heraus und lässt es irgendwo wo es niemand wieder finden kann verschwinden. Er erschafft einfach eine Atmosphare die trotz all der Schwarzen Magie und Mystic eine Art von Unbeschwerlichkeit in einem auslöst  und die bereits erwähnten thrashigen Einwürfe verstärken dieses Gefühl zwischendurch wiederholt um ein vielfaches. Dieses Album ist also nicht nur gut für eine Zeit voller Melancholie, man kann zu diesen Tracks auch gut abfeiern. James verbindet mit seinen Werken nicht nur viele Genres aus seinem eigenen Musikgeschmack… Nein auch meditatives mit kraftschöpfendem.  

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Alyiria - Heiress

„Die Zeit ist gekommen! Die tote Sonne geht über der verfallenden Herrlichkeit des Arinna-Imperiums unter, während die abscheulichen Klauen der Einen, die gesündigt haben, den Abendhimmel mit dem Blut der Götter bemalen! Und die Krone auf ihrem Kopf sitzt… Brodelt die Dunkle Mutter zwischen den Sternen ."

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Running Wild Productions - A Gathering of Four

D’artagnan und die drei Musketiere, die Turtles und die Fantastic 4 sind, wie der Name schon sagt, sind sie alle zu viert und überall gern gesehene Helden. Da haben sich “Adder’s Fork”, “Dea Artio”, “In Dornen” und “Winther’s Breath” gedacht, warum soll das nicht auch bei uns funktionieren und haben sich zusammen auf einem Split Album das von “Running Wild Productions” produziert wurde verewigt. Vier Projekte aus einem Genre, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Aber jedes für sich ein wunderschönes Projekt mit einer besonderen Atmosphäre, gemischt aus ihren aktuellen und etwas älteren Tracks. Ich möchte fast sagen das sich das Album wie eine Reise durch die 4 Jahreszeiten anfühlt wobei “Adders Fork” mit dem Frühling den Anfang macht. Seine vier Tracks erinnern etwas an das Aufblühen und wärmer werden. Erst ist alles noch etwas kalt und düster, aber von Track zu Track blüht der Sound mehr auf und damit auch die Stimmung bis die Sonne zum Ende mit “We stare into the fading sun” wieder etwas verblasst. Doch die ersten Takte von “Dea Artio” sorgen sofort wieder etwas für Wärme. Mich erinnern die doch etwas düster gehaltenen Zieharmonika Melodien schon sehr an die Sommer, die man früher mit den Eltern auf dem Feld verbracht hat und am Abend dann mit der ganzen Familie zusammengesessen ist und ihn noch gemütlich ausklingen lassen hat. Wobei die Erwachsenen auch oft über Themen gesprochen haben, die einen des Nachts nicht schlafen haben lassen und einem die Vergänglichkeit des Lebens bewusst gemacht haben. “Nur die Sterne” versetzt mich gedanklich wieder in die Zeit zurück, als ich draußen auf dem frisch gemähten Feld lag und mich in die Sterne blickend fragte, wie klein wir wohl alle im Vergleich zum großen Ganzen sind. Bei “Mein letzter Tag” von “In Dornen” nimmt einen ein langsam kälter werdender Sommerregen in den Arm, der einem bewusst macht, dass die warme Zeit vorbei ist und Dunkelheit und Kälte immer näher rücken. Verzweiflungsschreie die durch Mark und Bein gehen und einem den Weltschmerz spüren lassen, zusammen mit melancholischen Gitarrenklängen, deren Atmosphäre einen umgarnt und sagt, “Es ist ok, es kann nicht immer die Sonne scheinen.” machen sie einen bereit für “Winther’s Breath”, die einen dann mit ihren gnadenlosen Black Metal der jede Emotion einfriert und einem mit dem kalten Hauch von Väterchen Frost einfach einfriert und alles, was man fühlt, zerstört. Eine Art Reset, man liegt nur ruhig da und lässt sich vom kalten Schnee berieseln und zudecken bis Ruhe einkehrt und das Spiel wieder von vorne los geht. Erhältlich ist die Veröffentlichung die am 10. 02. 2023 erscheint als Vorbesteller unter 

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Gomorra - Dealer of Souls

Das Käsefondue nicht das einzige aus der Schweiz ist was heiss und fett ist, beweisen die Jungs von “Gomorra” mit dem Sound was sie uns auf ihrem neuen Album auftischen. “Dealer of Souls" ist nach den drei Singleauskopplungen “War of Control", “Stand United” und “Rule of Fear”  das zweite Album der Metaller, welches bereits vor knapp zwei Monaten am 09. 12. 2022 herauskam. Auch wenn es schon so lange her ist, wollte ich dieses Review trotzdem noch machen, da ich bis jetzt die Zeit die das Album auch verdient, nicht hatte. Mit “Dealer of Souls” schenken uns “Gomorra” ein sehr vielseitiges Potpourri an Metalgenres. Natürlich ist das Hauptaugenmerk der Band auch im zweiten Album auf den gewohnten Thrash Metalgerichtet, aber es kommen uns hier immer wieder Einwürfe aus dem Power -  und Heavy Metal begleitet von sehr malerisch gespielten Solos unter. Die hohen Anforderungen, die die Band immer wieder an sich selbst stellt, erfüllen sie meiner Meinung nach auch bei diesem Meisterwerk mit Bravour. Wer auf diesem Album nach einem Lieblingssong sucht, wird auf 11 von dieser Sorte treffen. Egal ob Melancholie und emotional mitreißende Parts wie bei “Lost in Darkness” oder spaßgesteuertes Geschredere wie in “Green Gold”, mit diesem Album wird auch der größte Nimmersatt zufriedengestellt. Die geballte Energie, die sie mit ihren Riffs aufbauen bedienen sie auch mit ihren Texten, deren Thema genau so breitgefächert ist wie ihr Stil. Sie sind genauso lebensbejahend wie düster und es macht Spaß sie mit Freunden auf einer Feier biergläserschwenkend oder auch allein im Auto oder unter der Dusche mitzuträllern. Dieses Album ist vom ersten Mal Play drücken an eine Freude es anzuhören und je öfter man es anhört, umso mehr wird man von kleinen spielerischen Finessen, die man beim groben ersten Mal hören gar nicht wahrgenommen hat, überrascht. Also wird es nie langweilig, die Scheibe rauf und runter zu spielen.

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Crom - The Era of Darkness

Mit dem ersten Track “Into the Glory Land" beginnt die Reise in eine metallische Welt voller Schlachten, Mystic und Dunkelheit. Die neue Veröffentlichung “The Era of Darkness” beendet endlich die jahrelange Durststrecke der glorreichen Crom und ihrer Anhänger. Ich persönlich kenne die Band erst seit kurzem, bin aber überrascht, dass mir die Bayern noch nicht früher über den Weg gelaufen sind. Romantik des Mittelalters trifft Heavy Metal, Geschichten die von einer längst vergangenen, rauen Zeit erzählen. Aber nicht nur die Texte stimmen einen “medieval” ein. Nein! auch die epischen Chöre untermalt von Gitarren direkt aus der Dunkelheit bringen einen so richtig in Stimmung dazu sein Horn zu exen und sein Schwert zu schwingen. Was Crom dabei sicher in die Karten spielt, ist ihre langjährige Erfahrung und die hörbare Leidenschaft die sie in ihre Musik packen. Was mir bei dem neuen Album als erstes aufgefallen ist das ihre Melodien im Gegensatz zu den Vorgängern weniger Ecken und Kanten haben und mehr fließen, was auch die besondere Atmosphäre auf dem ganzen Album ausmacht. Womit sie für mich dann noch das Sahnehäubchen auf den Hörgenuß gesetzt haben, ist der letzte Track “The last Unicorn”, einer von zwei Coversongs auf dem guten Stück. Wer kennt die Geschichte vom letzten Einhorn, böswilligen Harpien und tolpatschigen Zauberern nicht aus seiner Kindheit. Auch wenn ich Coverversionen immer etwas skeptisch gegenüber stehe, war das der Moment in dem ich mich zum Schluß nochmal so richtig in das Album verliebt habe. “The Era of Darkness” von Crom ein muss für jeden mysticliebenden Metalhead.

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Lichtspielhaus - Wie der Regen fällt

Lichtspielhaus machen mit ihrem Debut, ihrem Namen alle Ehre. "Wenn der Regen fällt" ist in meinen Augen ganz großes Kino. Wer bei der fortschrittlichen Band nur simples Death - oder Black Metal Gehämmere erwartet, wird jedoch nur bis zu einem gewissen Teil bis gar nicht befriedigt werden.  Die routinierten Musiker, die man ja auch aus anderen Projekten kennt, fahren mit dem Album eine Bandbreite auf, die einem so richtig zur Ruhe kommen lässt. Melancholie gibt Nostalgie und Moderne die Hand, was mir persönlich aber am Besten gefällt, ist der Bass der üblicherweise eher eine Nebenrolle spielt, immer wieder in den Vordergrund tritt und die Melodien sogar teilweise anführt. Textlich sind die drei Tiroler auf dem Album genauso tiefsinnig wie melancholisch, man fühlt sich ein wenig wie auf einem musikalisch untermalten Poertyslam der einen immer tiefer in die eigene Psyche eintauchen lässt. Ich persönlich habe mich schon sehr auf dieses Album gefreut und es mir, obwohl es schon 2 Monate erhältlich ist, bewusst erst jetzt angehört. Ich wollte mich komplett auf die Musik einlassen können. Und der Moment hätte nicht perfekter sein können. Während ich das hier schreibe, begleiten mich gerade noch die letzten spanisch angehauchten Akustikgitarrenklänge von "Jedem Anfang sein Ende" durch meinen Text. Nach der Singleauskopplung "Trümmer" war klar, dass darauf etwas Großes kommen muss und genau diese Erwartungen erfüllt das Album auch.

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Whipworm - Gozer

ir schreiben das Jahr 1984. Dan Aykroyd und Harold Ramis haben die Geschichte der Fantasy Komödie “Ghostbusters” geschrieben und verfilmt. Nach 38 Jahren am 07. 03. 2023 hat nun auch eine Zweimannmetalband, die erst als Soloprojekt von Travis Weinand angefangen hat, namens “Whipworm” sich daran getraut, diese Geschichte noch einmal von der dunklen, weniger witzigen Seite zu durchleuchten. Geschichten von Ivo Shandor der unheimliche Chirurg und Architekt, der eine Sekte mit tausenden Mitgliedern anführte, die den Dämon Gozer verehrte und auch Rituale vollführte um ihn wieder zu erwecken, bis zu den Versuchen von Zuul und Vinz den Dämon wieder in diese Welt zu holen. Diese Erzählungen, stellen das Fundament, auf das das Album “Gozer” aufbaut dar. Die sechs atmosphärisch sehr ausgereiften und lyrischen Tracks, leiten immer wieder sehr bedacht ausgewählte Samples aus dem Originalfilm der 80er ein. Bei meinen Recherchen habe ich herausgefunden, dass bei dem ausgeklügelten und sehr komplexen Projekt die meisten Aufgaben wie Gesang, Gitarren, Bass, Mixing, Mastering, Produktion, Technik und auch das Artwork, Weinand selbst übernommen hat. Für das noch fehlende Schlagzeug war wie bei den Vorgänger Produktionen den EP’s “Sworm”, “II”, und “In the Thrones” der Ex – “Cemetery” Drummer David Ferrara dann noch zuständig. Mit ihrem ersten Full-length Album, das sie mit einem “Faith No More” Cover beenden, haben sie die Erwartungen an ihre weiteren Veröffentlichungen, die hoffentlich auch kommen werden, sehr hoch gesteckt. Was mich am meisten mitgerissen hat, waren unter anderem die vielen Geschwindigkeits- und Stimmwechsel, sodass einem beim ersten Hören nie so recht klar war, was der nächste Riff bringt. Das wirkt am Anfang etwas chaotisch und unstrukturiert, aber man lernt schnell damit umzugehen und das, was die Künstler dabei bezwecken wollen, zu genießen. Ein sehr nostalgisches Stück, gemacht für jeden Fan des Klassikers aus den 80ern der die ganze Geschichte auch mal von der anderen Seite erfahren möchte. Eine Zeitreise, die ich von nun an gern öfter antreten werde und sehr genossen habe. Folgt auch ihr zusammen mit Travis Weinand und David Ferrara den Spuren von Ivo Shandor und seinem Gefolge.

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Winter's Breath - Stories Left Behind

“Stories left behind” von “Winter’s Breath” ein Album vollgepackt mit Geschichten, die es nicht wert sind erzählt zu werden? Ganz und gar nicht! Hier findest du Geschichten mit sehr viel Herz und Ehrlichkeit im atmosphärischen Gewand, beeinflusst vom symphonischen sowie auch vom Death Metal, des Künstlers BL, wie er sich selbst nennt. Was mir das zweisprachige Album aber vor allem vermittelt hat, ist die Schönheit der Vergänglichkeit. Denn wenn alles so bleiben würde wie es ist, könnte keiner von uns den Moment, in dem wir gerade verweilen, schätzen. Wem es jetzt aber nicht so auf die Botschaft, die uns BL in seinem Album vermitteln will, ankommt. Sondern der eher auf den musikalischen Aspekt Wert legt, der kommt bei dem Gustostückerl genauso auf seine Kosten. Der Allrounder, der in diesem Einmann-Projekt alle Instrumente selbst eingespielt hat, versetzt uns mit seinen düsteren Klampfenklängen, ja schon fast in einen meditativen Zustand. Wobei, ich zum Beispiel, mich nicht erwehren konnte, auch beim Text näher hinzuhören. Wenn man “Stories Left Behind” mit seinen Vorgängerprojekten vergleichen möchte, müsste ich sagen, dass sich nichts an seiner Musik verändert hat. Was sich aber doch verändert hat, ist sein Charakter beim Schreiben der Musik. Ich finde, dass man von Track zu Track die verschiedenen Emotionen, die er dabei in sich trug, sehr gut spüren kann. Wieder so ein klischeebehaftetes Atmospheric Black Metal Album? Das würde ich so in keinster Weise unterschreiben, aber wer nicht selbst hinhört, wird es auch nicht herausfinden.

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Asphagor - Pyrogenesis

Achtung Verbrennungsgefahr! Dieser Aufkleber gehört auf das neue Album der Tiroler Schwarzmetaller von „Asphagor“. Ich meine, dass sie das Spiel mit dem Höllenfeuer beherrschen, haben die fünf routinierten Vollblutmusiker schon mit ihren unzähligen Liveauftritten und ihren bisherigen Veröffentlichungen unter Beweis gestellt. Jedoch wird der ein oder andere, der die bisherigen Werke von „Asphagor“ kennt, vom neuen Album „Pyrogenesis“, das am 10. 03. 2023 erschienen ist, sehr überrascht sein. Ich will es jetzt keinen kompletten Stilbruch nennen, aber viele der von der Band gewohnten Rhythmen müssen neuen progressiven Riffs weichen, was einen frischen Wind und ein neues Klangerlebnis mit sich bringt. Weichere, sehr melodische Nuancen, die ab und an im Gitarrenspiel von Hybreos und M. Zanesco auftauchen, geben den sonst eher „skandinavischen“ Riffs einen fast schon atmosphärischen Touch. Jedoch bleibt der kalte Schauer, den Asphagor einem gerne über den Rücken laufen lassen, nicht aus. Woran sich auch nichts geändert hat, sind die Texte, die die fünf, so wie ich das verstanden habe, alle zusammen verfassen. Beim Anhören des Albums zieht einen der Gesang von Morgoth, wie die Gestalten auf dem von Renè Weilguni gestalteten Cover, näher ans Licht und man ignoriert, bei all der Schönheit dieser düsteren Weisen, die Gefahr darin zu verbrennen. Mit diesem Album haben die „Unterlandler“ von Asphagor ein Werk geschaffen, das noch lange in aller Munde und noch länger in aller Ohren sein wird.

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Pest Control - Don't Test The Pest

Der Lockdown hat auch gute Dinge hervorgebracht… z. B. den rohen Thrash  gepaart mit UK Hardcore voll auf die Zwölf von "Pest Control" einer Band aus Leeds in Großbritannien, der Geburtsstadt der Röntgentechnologie. Ein Erlebnis das die Hörer beider Genres zufriedenstellen wird und irgendwie praktisch, denn der ein oder andere wird nach dem Debüt “Don't Test The Pest”, um sicher zu gehen, dass er sich nicht das ganze Gehirn rausgebangt hat, ein Röntgengerät brauchen. Nach ihren vier bahnbrechenden Demos war das Ausmaß der Zerstörung, dass die Band mit dieser Platte hinterlassen würde jedoch absehbar. Leise und zurückhaltend zu sein, gehörten noch nie zu den vielen Stärken von den Gründungsmitgliedern Leah (Gesang), Joe (Gitarre) und Ben (Schlagzeug). Jack (Bass) kam nach ihrer ersten Demo namens "Demo 2020" dazu. Das Leben ist so kurz, dass man es jede Sekunde feiern muss.... Mit diesem Album und dem darauf befindlichen aufrüttelnden elf, genauso kurz wie knackigen, Tracks geht das auf alle Fälle schon mal sehr gut. Schnelle, harte Riffs die sich mit dem skrupellosen Gesang von Leah zu einem Molotov Cocktail vermischen, den ihr nur noch mit der Playtaste anzünden und die Hütte damit zum Brennen bringen müsst. Vielleicht nicht das gesündeste für Blutdruck Patienten wie mich, aber was ist heutzutage schon noch gesund? “Evil marches, Wide-eyed responses, Blazing in fury a nightmarish Frenzy. Wake! Wake in hell! Wake in hell!” poetische Ergüsse wie diesen, findet ihr viele auf dem unter Strom stehenden Album, das am 10. 02. 2023 erschienen ist. Tut es der Band gleich, einfach aufdrehen und voll abgehen.

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The Abbey - Words of Sin

Mit ihrem progressiven Doom Metal bewegt sich “The Abbey” auf den Spuren von Aleister Crowley. Inspiriert von esoterischen Organisationen und ihren Anschauungen, sowie den selbst praktizierten Ritualen weben sie mit dem Album “Words of Sin” ein Netz von rituellen Texten aus den dunkelsten Ecken ihrer Gedanken. Diese Texte umarmt eine mystische Klangkulisse, die einen teilweise an die psychedelischen Rhythmen der 70er erinnern, aber auch die härteren Riffs, wie wir es aus dem Doom Metal gewohnt sind, kommen auf dem Album nicht zu kurz. Das Debutalbum ist nach den drei Singleauskopplungen “A Thousand Dead Witches", "Widow's Will”, und “Starless” die vierte Erscheinung der Band, deren Entstehungszeit nicht ganz klar ist. Dass bei diesem Release aber Meister ihres Faches am Werk sind, wird bereits nach den ersten paar Takten klar. Das Coverart wurde vom in Portland / Oregon lebenden Alexander Reisfar gemalt und rundet das schöne, jedoch bedrohliche Werk der Finnen optisch noch perfekt ab.

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Kromheim - Journey to Divinity

Erinnert ihr euch noch an die drei todesmutigen Wikinger "Kronheim", von denen ich vor kurzer Zeit berichtet habe. JAAAAA! Es ist endlich soweit und nach der frostigen EP ist ihr brandheißes Album endlich da. Auch wenn die EP ein Soloprogramm war und sich nun die zwei Barbaren Duncan und Sot dazu gesellt haben, ist “Kromheim” seinem Stil treu geblieben. Kämpfe, Rache, Blutdurst und epische Geschichten über die Götter, all das findet ihr im Oldschoolgwand der 90er auch auf dem Debutalbum “Journey to Divinity”. Die Texte und Melodien die Mikolaj für dieses Album neu geschrieben hat unterscheiden sich zur vorigen Veröffentlichung, die das Material von den letzten 15 Jahren enthielt, aber schon ein kleinwenig. Die Musik ist immer noch sehr aggressiv und powergeladen, aber auch technisch um einiges ausgereifter und weniger kantig. Wie die melodisch sauber klingenden Parts im Song “1000 Lives", die einem das Gefühl geben, mit unseren Vorfahren an einem Tisch zu sitzen, Met zu trinken und Geschichten über das Leben der vergangenen Zeit zu lauschen... Ich hebe diesen Song bewusst hervor, da er meiner Meinung nach zwischen all den anderen kriegerischen Hymnen etwas melancholischer klingt und nicht wie die restlichen Tracks des Albums, mit voller Härte ehrfürchtig unsere Trommelfelle  erzittern lässt. Auch wenn es schwer ist auf dem Album einen Favoriten zu wählen, da jeder einzelne der 8 Tracks seine Vorzüge hat, ist mir "Final Arrow" vom ersten Durchhören an im Gedachtnis geblieben. Diese Härte und die düstere Stimmung in Verbindung mit den fließenden Melodien... An diesem Track stimmt einfach alles. Ich hab es euch schon mal gesagt und ich wiederhole mich gerne wieder. “Kromheim” ein Muss für jeden, der auf episch nostalgischen Wikingermetal steht!!! Das Ganze gibt es auf Bandcamp als digitales Album und in limitierter Auflage als CD unter https://kromheim.bandcamp.com/album/journey-to-divinity . 

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Hellripper- Warlock Grims & Withered Hags

“Warlock Grim & Withered Hags" ist der okkulte Titel des dritten  Full-length Albums von “Hellripper”. Ein Soloprojekt von James McBain aus dem schönen Aberdeen, einer Hafenstadt in Schottland. Aberdeen wird wegen ihrer prunkvollen Granitbauten, auch als “Granitstadt” bezeichnet. Und wie die Bauten in seinem Heimatort, ist auch seine Musik, genauso prunkvoll voll wie hart. Wie bei den meisten Black Metal Geschichten, geht es auch in den Texten von “Hellripper” um schwarze Magie, das Böse und den Tod. Die Melodien erinnern an gewisse nordische Bands der Neunziger, nur etwas schneller und geladener. Schöner und okkulter Black Metal mit einer Spur Thrash vermischt. Mit diesen thrash - und auch speedlastigen Einwürfen gibt einem James das Gefühl immer mehr zu wollen und ihm ewig zuhören zu können. Er nimmt das eintönige aus den Black Metal einfach heraus und lässt es irgendwo wo es niemand wieder finden kann verschwinden. Er erschafft einfach eine Atmosphare die trotz all der Schwarzen Magie und Mystic eine Art von Unbeschwerlichkeit in einem auslöst  und die bereits erwähnten thrashigen Einwürfe verstärken dieses Gefühl zwischendurch wiederholt um ein vielfaches. Dieses Album ist also nicht nur gut für eine Zeit voller Melancholie, man kann zu diesen Tracks auch gut abfeiern. James verbindet mit seinen Werken nicht nur viele Genres aus seinem eigenen Musikgeschmack… Nein auch meditatives mit kraftschöpfendem.  

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Alyiria - Heiress

„Die Zeit ist gekommen! Die tote Sonne geht über der verfallenden Herrlichkeit des Arinna-Imperiums unter, während die abscheulichen Klauen der Einen, die gesündigt haben, den Abendhimmel mit dem Blut der Götter bemalen! Und die Krone auf ihrem Kopf sitzt… Brodelt die Dunkle Mutter zwischen den Sternen ."

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Running Wild Productions - A Gathering of Four

D’artagnan und die drei Musketiere, die Turtles und die Fantastic 4 sind, wie der Name schon sagt, sind sie alle zu viert und überall gern gesehene Helden. Da haben sich “Adder’s Fork”, “Dea Artio”, “In Dornen” und “Winther’s Breath” gedacht, warum soll das nicht auch bei uns funktionieren und haben sich zusammen auf einem Split Album das von “Running Wild Productions” produziert wurde verewigt. Vier Projekte aus einem Genre, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Aber jedes für sich ein wunderschönes Projekt mit einer besonderen Atmosphäre, gemischt aus ihren aktuellen und etwas älteren Tracks. Ich möchte fast sagen das sich das Album wie eine Reise durch die 4 Jahreszeiten anfühlt wobei “Adders Fork” mit dem Frühling den Anfang macht. Seine vier Tracks erinnern etwas an das Aufblühen und wärmer werden. Erst ist alles noch etwas kalt und düster, aber von Track zu Track blüht der Sound mehr auf und damit auch die Stimmung bis die Sonne zum Ende mit “We stare into the fading sun” wieder etwas verblasst. Doch die ersten Takte von “Dea Artio” sorgen sofort wieder etwas für Wärme. Mich erinnern die doch etwas düster gehaltenen Zieharmonika Melodien schon sehr an die Sommer, die man früher mit den Eltern auf dem Feld verbracht hat und am Abend dann mit der ganzen Familie zusammengesessen ist und ihn noch gemütlich ausklingen lassen hat. Wobei die Erwachsenen auch oft über Themen gesprochen haben, die einen des Nachts nicht schlafen haben lassen und einem die Vergänglichkeit des Lebens bewusst gemacht haben. “Nur die Sterne” versetzt mich gedanklich wieder in die Zeit zurück, als ich draußen auf dem frisch gemähten Feld lag und mich in die Sterne blickend fragte, wie klein wir wohl alle im Vergleich zum großen Ganzen sind. Bei “Mein letzter Tag” von “In Dornen” nimmt einen ein langsam kälter werdender Sommerregen in den Arm, der einem bewusst macht, dass die warme Zeit vorbei ist und Dunkelheit und Kälte immer näher rücken. Verzweiflungsschreie die durch Mark und Bein gehen und einem den Weltschmerz spüren lassen, zusammen mit melancholischen Gitarrenklängen, deren Atmosphäre einen umgarnt und sagt, “Es ist ok, es kann nicht immer die Sonne scheinen.” machen sie einen bereit für “Winther’s Breath”, die einen dann mit ihren gnadenlosen Black Metal der jede Emotion einfriert und einem mit dem kalten Hauch von Väterchen Frost einfach einfriert und alles, was man fühlt, zerstört. Eine Art Reset, man liegt nur ruhig da und lässt sich vom kalten Schnee berieseln und zudecken bis Ruhe einkehrt und das Spiel wieder von vorne los geht. Erhältlich ist die Veröffentlichung die am 10. 02. 2023 erscheint als Vorbesteller unter 

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Gomorra - Dealer of Souls

Das Käsefondue nicht das einzige aus der Schweiz ist was heiss und fett ist, beweisen die Jungs von “Gomorra” mit dem Sound was sie uns auf ihrem neuen Album auftischen. “Dealer of Souls" ist nach den drei Singleauskopplungen “War of Control", “Stand United” und “Rule of Fear”  das zweite Album der Metaller, welches bereits vor knapp zwei Monaten am 09. 12. 2022 herauskam. Auch wenn es schon so lange her ist, wollte ich dieses Review trotzdem noch machen, da ich bis jetzt die Zeit die das Album auch verdient, nicht hatte. Mit “Dealer of Souls” schenken uns “Gomorra” ein sehr vielseitiges Potpourri an Metalgenres. Natürlich ist das Hauptaugenmerk der Band auch im zweiten Album auf den gewohnten Thrash Metalgerichtet, aber es kommen uns hier immer wieder Einwürfe aus dem Power -  und Heavy Metal begleitet von sehr malerisch gespielten Solos unter. Die hohen Anforderungen, die die Band immer wieder an sich selbst stellt, erfüllen sie meiner Meinung nach auch bei diesem Meisterwerk mit Bravour. Wer auf diesem Album nach einem Lieblingssong sucht, wird auf 11 von dieser Sorte treffen. Egal ob Melancholie und emotional mitreißende Parts wie bei “Lost in Darkness” oder spaßgesteuertes Geschredere wie in “Green Gold”, mit diesem Album wird auch der größte Nimmersatt zufriedengestellt. Die geballte Energie, die sie mit ihren Riffs aufbauen bedienen sie auch mit ihren Texten, deren Thema genau so breitgefächert ist wie ihr Stil. Sie sind genauso lebensbejahend wie düster und es macht Spaß sie mit Freunden auf einer Feier biergläserschwenkend oder auch allein im Auto oder unter der Dusche mitzuträllern. Dieses Album ist vom ersten Mal Play drücken an eine Freude es anzuhören und je öfter man es anhört, umso mehr wird man von kleinen spielerischen Finessen, die man beim groben ersten Mal hören gar nicht wahrgenommen hat, überrascht. Also wird es nie langweilig, die Scheibe rauf und runter zu spielen.

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Crom - The Era of Darkness

Mit dem ersten Track “Into the Glory Land" beginnt die Reise in eine metallische Welt voller Schlachten, Mystic und Dunkelheit. Die neue Veröffentlichung “The Era of Darkness” beendet endlich die jahrelange Durststrecke der glorreichen Crom und ihrer Anhänger. Ich persönlich kenne die Band erst seit kurzem, bin aber überrascht, dass mir die Bayern noch nicht früher über den Weg gelaufen sind. Romantik des Mittelalters trifft Heavy Metal, Geschichten die von einer längst vergangenen, rauen Zeit erzählen. Aber nicht nur die Texte stimmen einen “medieval” ein. Nein! auch die epischen Chöre untermalt von Gitarren direkt aus der Dunkelheit bringen einen so richtig in Stimmung dazu sein Horn zu exen und sein Schwert zu schwingen. Was Crom dabei sicher in die Karten spielt, ist ihre langjährige Erfahrung und die hörbare Leidenschaft die sie in ihre Musik packen. Was mir bei dem neuen Album als erstes aufgefallen ist das ihre Melodien im Gegensatz zu den Vorgängern weniger Ecken und Kanten haben und mehr fließen, was auch die besondere Atmosphäre auf dem ganzen Album ausmacht. Womit sie für mich dann noch das Sahnehäubchen auf den Hörgenuß gesetzt haben, ist der letzte Track “The last Unicorn”, einer von zwei Coversongs auf dem guten Stück. Wer kennt die Geschichte vom letzten Einhorn, böswilligen Harpien und tolpatschigen Zauberern nicht aus seiner Kindheit. Auch wenn ich Coverversionen immer etwas skeptisch gegenüber stehe, war das der Moment in dem ich mich zum Schluß nochmal so richtig in das Album verliebt habe. “The Era of Darkness” von Crom ein muss für jeden mysticliebenden Metalhead.

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Lichtspielhaus - Wie der Regen fällt

Lichtspielhaus machen mit ihrem Debut, ihrem Namen alle Ehre. "Wenn der Regen fällt" ist in meinen Augen ganz großes Kino. Wer bei der fortschrittlichen Band nur simples Death - oder Black Metal Gehämmere erwartet, wird jedoch nur bis zu einem gewissen Teil bis gar nicht befriedigt werden.  Die routinierten Musiker, die man ja auch aus anderen Projekten kennt, fahren mit dem Album eine Bandbreite auf, die einem so richtig zur Ruhe kommen lässt. Melancholie gibt Nostalgie und Moderne die Hand, was mir persönlich aber am Besten gefällt, ist der Bass der üblicherweise eher eine Nebenrolle spielt, immer wieder in den Vordergrund tritt und die Melodien sogar teilweise anführt. Textlich sind die drei Tiroler auf dem Album genauso tiefsinnig wie melancholisch, man fühlt sich ein wenig wie auf einem musikalisch untermalten Poertyslam der einen immer tiefer in die eigene Psyche eintauchen lässt. Ich persönlich habe mich schon sehr auf dieses Album gefreut und es mir, obwohl es schon 2 Monate erhältlich ist, bewusst erst jetzt angehört. Ich wollte mich komplett auf die Musik einlassen können. Und der Moment hätte nicht perfekter sein können. Während ich das hier schreibe, begleiten mich gerade noch die letzten spanisch angehauchten Akustikgitarrenklänge von "Jedem Anfang sein Ende" durch meinen Text. Nach der Singleauskopplung "Trümmer" war klar, dass darauf etwas Großes kommen muss und genau diese Erwartungen erfüllt das Album auch.

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