Eden's Decay - Innerfeind

Veröffentlicht am 18. März 2024 um 12:20

»Innerfeind« von »Eden’s Decay«, die dunkle Seite des Metals ist um ein Juwel reicher. Das Album ist mir schon vor längerer Zeit in die Hände gefallen und ich wollte darüber eigentlich nur einen kurzen Post auf meiner Instagramseite machen. Aber bei genauerem Hinhören musste ich feststellen, dass ein kurzer Text nicht reichen wird. Bereits der erste Titel, der den altgriechischen Namen »Phobos« trägt, das übersetzt so viel wie Furcht oder genauer gesagt panische Angst bedeutet, hat mich zu genauerem Hinhören verführt. Textpassagen wie diese »Ich gebe alles für Erlösung. Zerschmettert, tötet, verbrennt, erfriert … greift mich … zieht mich hinab in die Tiefe.« finde ich genauso romantisch wie verstörend. Und genau das macht den Reiz des Albums aus. Wie ich annehme, soll der Name den Kampf gegen sich selbst widerspiegeln. Und das schaffen die Jungs, von »Eden’s Decay« auf sehr künstlerische Weise zu erzählen. Leider ist »Innerfeind« das zweite und auch letzte Album, das das Bandprojekt aus Deutschland, Österreich und Australien veröffentlichen wird. Vielleicht steckt auch etwas von dieser Melancholie in der Musik. Eine weitere Aussage, die mir im Kopf geblieben ist. »Ich opfer mein Kind« Die Trauer darüber, dieses Projekt aufzugeben? Musikalisch ordnet sich die Band in den Atmospheric Black Metal ein. Dem kann ich allerdings nur teilweise beipflichten. Zwischen tief dunklen fließenden Gitarrenmelodien, die von Black Metal typisch mit schnellen Drum-Parts untermalt sind, tauchen immer wieder doch sehr deathmetalähnliche Einwürfe auf. Diese wirbeln die Melodien auf und verleihen der Musik einen Touch, der den Schmerz, den die Band mit der Musik meiner Meinung nach ausdrücken will, noch einmal hervorhebt. Aber auch beinahe punkig wirkende Parts mischen sich unter das düstere Konzept. Ich will fast sagen, Richtung Black’n’Roll. Als würden uns die Musiker damit den Absturz vom Fröhlichen in die blanke Panik demonstrieren wollen. Natürlich fehlen auch die ruhigen, fast meditativen Parts, wie man es aus dem Atmospheric Black Metal gewohnt ist, nicht. Eine kurze Verschnaufpause, bevor es wieder in die Tiefen unserer schwarzen Seelen geht. »Ausgeliefert, kein Land in Sicht« diese Textpassage gibt einem das Gefühl, sich in der Musik zu verlieren, ohne daraus fliehen zu können. Man lässt sich bei dem Titel »6:10« einfach auf den Wogen der Melodie treiben und genießt den Moment in dem dunklen Sein seines Selbst. Bis einen »Innerfeind« wieder von der Ruhe in die Verzweiflung reißt. »Innerfeind der meine Schatten teilt« Diese Passage beschreibt die Musik auf dem Album wohl am passendsten. Auf jeden Fall ein Muss für jeden, der auf melancholisch schwarze Musik steht. 

Aus meiner Sicht ein technisch sehr vielseitiges und ausgereiftes Album. Dieses Meisterstück bekommt von mir 8/10 Punkten.

 

In diesem Sinne 

Cheerz

 

Der Baer 🤘🏻🐻🤘🏻

 




Bewertung: 5 Sterne
3 Stimmen

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