Greyback - Der neu besohlte Turnschuh (Part 2)

Veröffentlicht am 24. Mai 2024 um 17:00

Mb: Wenn ihr jetzt mich als Zuhörer fragt, hat sich seit eurer Demo einiges getan. Ihr seid so wie ich das beurteilen kann vom “rockigen” zur härteren Gangart gewechselt.

Edi: Zudem muss man sagen, dass Mike mittlerweile unser Hauptsongwriter ist, wobei vorher die Musik aus einer anderen Feder stammte.

Tom: Anfangs haben Flo und ich das Songwriting übernommen. Das hat sich aber wieder in die Alte, etwas angenehmere Weise geändert. Jeder bringt einfach die Ideen mit, Mike ist dabei ein ganz kreativer Kopf und arbeitet viel mit unserer Musik, aber auch wenn wir mal ein kleines Video “zusammenstöpseln“ müssen, ist es immer wieder angenehm, dass Mike das für uns erledigt. Obwohl wir ”Greyback” heißen, bedienen wir uns natürlich auch der neuen Technik und nehmen selbst auf, um das Thema Songwriting etwas aufzulockern und entspannter zu gestalten. Wir haben da aus den früheren Jahren ein wenig gelernt. Für die soundtechnische Veränderung ist mit Sicherheit auch das neue Gitarrenduo, primär Mike veramtwortlich. Wobei Lino immer schon der “Harte” von uns war.

Lino: Man kann aber auch sagen, dass ich bei ”Greyback” weicher geworden bin. Es ist hier auch das erste Mal, dass ich die Clearvoice verwende.

 

Mb: Ihr habt vor kurzem zwei Videos zur Single "The Narrative" und “Ride with the Devil” abgedreht. Wie war das Gefühl, diesen Titel das erste Mal, auch wenn es “nur” vor einem Kamerateam war vorzutragen?

Lino: Es war mit Sicherheit eine Herausforderung, das Lied stundenlang zu wiederholen und vom ersten bis zum letzten Atemzug denselben Elan an den Tag zu legen.

Peter: Man muss auch dazu sagen, dass wir an dem Wochenende an zwei Videos gearbeitet haben und es für uns bereits Tag zwei vor der Kamera war.

Tom: Wir hatten uns an dem Wochenende das Ziel gesetzt ein Story und ein Live Performance Video abzudrehen und das haben wir in der kurzen Zeit auch geschafft. Das ganze Wochenende war für uns einfach eine geile Erfahrung, auch wenn die ganze Organisation sehr intensiv und anstrengend war, aber wir haben in dieser kurzen Zeit auch so viele coole Leute getroffen. Wie die Schauspielerin, die wir auf einer Party getroffen und spontan gefragt haben, ob sie Lust hätte, Teil dieses Projektes zu sein. Sie hat dann den Weg vom anderen Ende Österreichs auf sich genommen. Bei der ganzen Sache war für uns das Bühnenfeeling gar nicht so im Vordergrund, sondern die Erfahrung dieses intensiven Wochenendes, dem eine lange Planungsphase vorher gegangen war. Auch, dass es mit diesen jungen Leuten nahezu wie von uns vorgestellt ablief. Die zwei Jungs, die für uns den Teufel verkörperten, haben großen Respekt verdient, denn auch wenn das alles immer so einfach aussieht, war das, was die zwei da geleistet haben, sehr anstrengend. Es war einfach ein sehr kreatives und produktives Wochenende.

Lino: Es war einfach generell das erste Mal, dass wir ein Musikvideo gemacht haben und dann gleich zwei in einem Zug. Es war genauso cool wie anstrengend. Man hat eben auch viele Wartezeiten, aber man ist trotzdem immer anwesend und muss dann halt zu jedem Zeitpunkt abliefern können.

Edi: Es sollte eben auch so perfekt wie möglich werden.

Mike: Für mich war der Gesang, das was mich am meisten gefordert hat. Nur mit Lippenbewegungen mitzumachen, das liegt mir nicht so, dann stehst du da stundenlang am Mikrofon und gibst dein Bestes. Das hat mich am meisten angestrengt. Aber es war einfach cool, das so erleben zu können.

Edi: Wen man bei dem Ganzen nicht vergessen darf, ist Manuel Platzgummer der uns bei dieser Reise begleitet und auch Backstage alles festgehalten hat.

 

Mb: Ihr seid fünf sehr verschiedene Charaktere. Wie funktioniert es, dass ihr in eurer Musik immer wieder auf denselben Nenner kommt?

Peter: Da steht man einfach darüber. Ich zum Beispiel bin kein großer Fan von Tonartwechseln, von denen Edi wiederum ein großer Fan ist.

Tom: Wir sind mittlerweile auch aus dem Alter, in dem wir sagen, dass wir bestimmte Sachen von vornherein nicht machen. Klar, gibt es gewisse Grundregeln oder eine Grenze, aber im Großen und Ganzen ist da jeder einzelne von uns sehr flexibel. In der Regel funktioniert das so … Wenn einer eine Idee hat, hören wir uns die an … Wenn es uns nicht gefällt, hören wir es uns noch einmal an … wenn es uns immer noch nicht gefällt, dann spielen wir es mal … und wenn es dann weiterhin nicht gefällt, machen wir es einfach anders.

Peter: Und dann gefällt es allen.

Tom: Das intolerante Denken ist da bei uns komplett weggefallen. Unsere Band ist sehr stark auf Freundschaft aufgebaut. Das macht auch jeden einzelnen von uns unaustauschbar. Wenn bei uns jetzt jemand ausfallen würde, ist immer die Gefahr dabei, dass sie ganze Band aufgelöst wird, weil bei uns einfach zu viel Zwischenmenschliches dahintersteckt.

Peter: Für mich ist das hier sozusagen der Heimathafen. Ich habe auch bei anderen Projekten mitgearbeitet, aber das war nie dasselbe, das hier ist einfach “Dahoam”. Hier passt einfach alles, auch wenn man mal scheiße spielt, ist man hier nicht gleich der Buhmann wie ich es woanders schon erlebt habe. Aber im Grunde sind wir halt auch nur fünf hübsche Kerle, die Musik machen. Und das möchten wir beibehalten.

Lino: Was uns dabei auch in die Karten spielt, dass wir bei der Besetzung eine ungerade Zahl haben. Sollte es mal zu einem unlösbaren Disput kommen, stimmen wir ab. Dann greift einfach die Demokratie.

Mike: Wir sind aber auch generell alle sehr kompromissbereit.

Tom: Wir hätten natürlich auch die Möglichkeit gehabt, einen Producer, der das Songwriting und alles andere übernimmt, bei dem man dann eine gute Aussicht auf einen Plattenvertrag hat, zu engagieren. Das war aber nie unser Ziel. Wir wollen einfach eine geile Zeit im Proberaum sowie auf der Bühne erleben und coole Leute treffen.

Peter: Natürlich ist es auch ein Ziel, etwas Geiles abzuliefern. Wir sind schon sehr bemüht. Wie beim Album, das wir uns auch etwas kosten lassen haben.

Mike: Es sollte aber auch immer so sein, dass es unser Ding bleibt und nicht dass dann ein Producer deine ganzen eigenen Sachen über den Haufen haut und umgestaltet.

Lino: um auch noch auf das Album direkt zu sprechen zu kommen. Es besteht aus drei Epochen. Ein Song zum Beispiel ist bereits 15 Jahre alt. Den haben wir aus der Zeit der Angels ausgegraben und mitgenommen, ein weiterer Song “Ride with the Devil” ist damals nur geschrieben und nie gespielt worden. Den haben wir einfach neu arrangiert.

Peter: Wie Mike immer so schön sagt … Er hat seinen eigenen Song noch mal aufgebohrt.

Lino: Dann sind noch vier weitere Songs dabei, die mit unserem ehemaligen Gitarristen Flo entstanden sind. Diese Songs nicht einzubeziehen, wäre eindeutig schade gewesen. Ein Song stammt aus der Feder von Edi. Das ist jetzt zwar keine eigene Epoche, aber eine andere Art von Song, in den wir dann noch etwas mehr Metal haben einfließen lassen. Und natürlich sind auch Songs auf dem Album, die Mike und ich speziell für dieses Album geschrieben haben. Deswegen würde ich das Album als heterogen bezeichnen, da es nicht wie aus einem Guss klingt. Man kann eindeutige Unterschiede zwischen den Songs erkennen, aber in Summe ist es “Greyback".

 

Mb: Der Name Greyback ist heute Abend verständlicherweise regelmäßig gefallen. Wie entstand er?

Tom: Das war ein kleines Streitthema. Wir hatten einige Namen im Blick. Dabei gab es die größeren Diskussionen als beim Songwriting.

Lino: Wir haben das dann einfach mit einem Punktesystem ausgelost. Und als wir dann den Namen “White Noise Black Silence” hatten, wurde alles über den Haufen geworfen und wir haben von Neuem begonnen. Ich war mit dem Namen eigentlich zufrieden, da es auch mein Vorschlag war, aber das ist die vorhin angesprochene Demokratie. Und dann kam es dazu, dass der Vorschlag von Edi das Rennen gemacht hat und somit heißen wir Greyback. Aber den Gedanken dahinter kann die Edi sicher verständlicher erklären.

Edi: So wie du es schon richtig interpretiert hast, war der Gedanke dahinter, dass wir alle nicht mehr die Jüngsten sind und gelegentlich bereits graue Härchen zum Vorschein kommen. Aber die Silberrücken sind meist auch die, die den Ton angeben, somit fand ich den Namen einfach schon positiv besetzt uns zu uns passend.

Peter: Der Name ist einfach Teil unserer Evolution. Es geht damit einfach weiter, wobei für mich gar nicht so wichtig ist wie wir heißen. Was für mich faszinierender ist, dass nach all den Jahren wieder nahezu dieselben Leute zusammengefunden haben.

 

Mb: Das Cover eures Debütalbums ist eher düster und wirkt sehr neuzeitlich auf mich. Auch auch die erste Single »Built for Need« lässt im Zusammenhang damit einiges und doch nichts erahnen. Was erwartet uns lyrisch auf dem Album?

Peter: Es ist so wie von Lino bereits beschrieben, Es ist halt aus mehreren Epochen und vielen verschiedenen Einflüssen entstanden was es sehr bunt macht und sicher auch viele Kritisieren werden.

Lino: Manch einer wird halt meinen: “Die wissen nicht, was sie wollen."

Tom: Auch Plattenfirmen, die sagen, wir vermarkten euch, verlangen halt oft eine straighte Linie und da musst du halt als Band auch voll und ganz hinter deinem Sound stehen. Das ist einfach nicht unser Stil und wir sind sehr stolz auf das, was wir geschaffen haben.

 

Lino: Ich glaube, dass in diesem Fall In Flames ein gutes Beispiel wäre. Die Band wurde ja von einem Producer übernommen und dementsprechend hat sich halt auch ihr Sound geändert. Mittlerweile kommen sie aber so langsam wieder zu ihren Wurzeln zurück. Da sieht man halt auch einfach, was der Produzent, wenn man ihn lässt, für einen Einfluss auf das Songwriting hat.

 

Mb: Ihr stellt am 25. 05. 24 im alten Kino in Landeck euer Album vor. Wie ist die Stimmung vor dem Release bei euch?

Peter: Volle geil. :-D

Lino: Bis dahin ist auch noch einiges zu tun, wie z. B. Merch und auch eine Special Edition von unserem Album. Natürlich kommt auch eine gewisse Nervosität dazu. Auch das gute Gefühl, mit Musikern aus den anderen Bands, die wir schon seit 20 Jahren kennen, auf der Bühne zu stehen. Was man teilweise gar nicht so bewusst wahrgenommen hat ist, dass man auch schon mal gemeinsam auf der Bühne gestanden ist. Wie mit Mario Fetz von “Black Corona“ der damals noch bei „Steinvater“ Mitglied war. Ebenso der Mayerhofer Andi von ”My Dark Fate” aber auch Herbert von Black Corona die bei den ”Lost Dreams” dabei waren.

Tom: Natürlich hoffen wir, dass es den Fans auch gefallen wird, aber für uns wird das definitiv ein cooler Abend.

Peter: Damit schließt der Kreis sich wieder.

Lino: Wir hoffen natürlich auch, dass ein paar Leute kommen und uns dabei zuhören.

Peter: Wir arbeiten sehr hart daran, den Leuten, die kommen, eine geile Show mit allem, was es drumherum noch benötigt, zu bieten. Nur nebenbei erwähnt “Wer nicht vorbeikommt, ist selbst schuld.”

Lino: Es wird auch einen eigenen Greyback Schnaps geben.

Mb: Stimmt, ich habe davon eine Flasche zu Hause stehen. Die ist aber leider schon leer.

Tom (Der Entleerer): Bei der Geschichte wurde mir angelastet, dass ich bis jetzt den meisten getrunken habe, ich möchte hier berichtigen, dass das nicht stimmt. Wir waren mit Sicherheit alle Teilhaber der Entleerung. :-D

Peter: Wenn ich hier so “Teilhaber der Entleerung” höre, bin ich ganz froh, dass unser Tom nur die Schlagzeugspur und keine Songtexte schreibt. :-D 

 

Mb: So nun aber Spass bei Seite Freunde :-D … Gibt es noch etwas, was ihr loswerden wollt?

Lino: Was ich noch loswerden möchte, ist einfach noch mal ein großes Dankeschön an unseren Manu. Ein großes Danke auch an den Rock Inn-Verein, dass sie uns so fördern und unterstützen. Das ist nicht selbst verständlich. Und natürlich auch an alle, die an dem Prozess ”Greyback” beteiligt waren, uns unterstützen und uns einen Grund geben immer weiterzumachen.

Peter: Ich freue mich auf den ersten Release “So wie er sich gehört”. Bei den Angels hatten wir ja einen Release ohne CD. Ich glaube, ich spreche für alle, wenn ich sage, dass wir uns sehr darauf freuen endlich zu zeigen was wir in der letzten Zeit geschaffen haben.

 

Um hier noch ein paar abschließende Worte zu finden. Ich habe Greyback in ihrer gewohnten Umgebung als sehr lockere, angenehme Musiker kennengelernt, die durch ihre Erfahrung eine Gewisse Grundentspanntheit mitbringen und genau wissen, was sie wollen. Die Musik, die die 5 für das Album zusammengeschustert haben, ist sehr solide und reißt direkt mit.

Darum empfehle ich dir. Komm zum Release!!! Denn das wird mit Sicherheit eine fette Party.

 

 

In diesem Sinne 

 

 

Cheerz

 

 

Der Baer 🤘🏻🐻🤘🏻


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